
Leider merken wir schon bei der ersten Reise, dass unsere Selbststeuerung nicht funktioniert und einen Fehler anzeigt. Doch egal, denken wir anfangs. Steuern wir einfach mal selber, oder?
Frisch verproviantiert mit neuem Gas (zwei blaue Campinggasflaschen haben wir jetzt für €9,- pro Stück) dem leckeren Frischwasser von Sia und einem übervollen Kühlschrank geht es los. Abends verabschiedet uns ein schöner Sonnenuntergang aus Eretria.


Wir haben beschlossen, dieses eine Jahr noch in Griechenland zu bleiben und noch einmal die Ägäischen Inseln zu besuchen, deren wunderschöne Dörfer uns schon vor 4 Jahren so gereizt haben. Wir wissen allerdings, dass hier auch der Meltemi täglich kräftig bläst. Mal sehen.
Bereits nach 10-15 Seemeilen können wir die Veränderung im Wind feststellen. Die Wellen werden höher, der Wind nimmt zu. Mit Beaufort 6 laufen wir nur mit der gerefften Genua hoch am Wind Höchstgeschwindigkeit. Angekommen in der schönen und einsamen Bucht Ag. Dimitrios sind wir ganz schön alle. An unseren Fenstern sehen wir was los war auf See.

Doch hier ist es bis auf einige kleine Fallböen ruhig. Die Wetterkarte sagt uns aber überdeutlich, dass wir noch 40 Seemeilen weiter südlich müssen, um dem stärker werdenden Wind der nächsten Tage auszuweichen. Leider, denn hier wäre Sigi gerne geblieben. Wenig Häuser, nur ein Segler in der Bucht und ganz ruhig.

Am nächsten Tag besuchen wir eine sehr kleine unbewohnte Insel. Ein verfallenes Haus steht am Strand. Auch hier wollen wir keine Woche bleiben.

Die Insel Kea ist unser eigentliches Ziel. Hier weht der Meltemi moderater und es gibt Möglichkeiten etwas zu unternehmen. Von Weitem sieht man aber nur eine Steinhaufen.

Doch noch sind wir mit unseren Arbeiten an der Morgana wohl nicht fertig. Der kaputte Autopilot nervt uns nach den ersten fünf Touren schon sehr. Immer muss jemand von uns am Ruder aufmerksam steuern. Das ist ganz schön anstrengend dort am Ruder angekettet zu sein. Ich hole mir irgendwann den dicken Fender zum Sitzen.

Den Fehler am Autopiloten können wir leider nur mit Hilfe des Entwicklers und Konstrukteurs desselben beheben. Der wohnt in der Schweiz und verlangt nach zahlreichen E-Mails ein Honorar. Zähneknirschend akzeptieren wir irgendwann den „kleinen Service Vertrag“, was auf Schweizerisch €540,- heißt.
Da wir aber die nächsten 2500 bis 3000 Seemeilen bis Bremen nicht ohne Autopilot fahren möchten, bleibt uns wohl keine Wahl.
Parameter werden eingestellt und kontrolliert, Stecker abgezogen und mit Elektro Spray bearbeitet, Fotos aus dem heißen Maschinenraum in die Schweiz geschickt.
Das Bild zeigt einen Ausschnitt der Bedienungsanleitung (Seite 23).

Irgendwann entdecke ich am Ruderlagengeber diese aufgedrehte Kontermutter. Enteckst du sie auch?
Hat Herkules, der Mechaniker, der das Ruderlager neu machte, daran herum geschraubt? Der Schweizer will jetzt für seine €540,- Fotos vom Ruderlagengeber haben und da fällt mir der Groschen (der Cent?).

Ich schraube die Stange los und befestige sie 90 Grad gedreht. (Blaue Version).
Der Erfolg bleibt nicht aus. Wir gehen fürstlich Essen weil der Autopilot wieder geht. Kann sich ein Außenstehender vorstellen, wen wir da so sehnsüchtig vermisst haben (dass es uns einen halben Tausender wert war)? Es ist jemand an Bord, der nichts isst, nichts trinkt, nicht dazwischen redet und hart arbeitet. Wir haben ihn wieder unseren „Helmy“.
hankoblanko sagt:
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Matthi und Bini sagt:
Dorothea Storost Gauger sagt:
hankoblanko sagt:
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