
Nach so vielen Tagen mit zu viel Wind können wir das Ägäische Meer endlich wieder befahren. Beaufort 6 abnehmend 5 und abnehmend 4. Das geht doch. Endlich laufen wir also aus aus der Serifos Bucht und wollen 33 Seemeilen nach Paros segeln.
Wir laufen aus mit einem Reff und gekürzter Genua. Das Boot läuft los wie auf Schienen, mit bis zu 8,2 Knoten sausen wir dahin. E.T.A. ( geschätzte Ankunftszeit) 16 Uhr. Wie schnell sich das Blatt wenden kann, zeigt dieser Turn.

Drei Meilen später lahmt der Wind. E.T.A. 18.30. – macht ja nix.
Weitere 10 Seemeilen später ist uns beiden schlecht. Ja, das geht auch bei 0,90cm Welle und Schwachwind mit 5 Knoten Stärke ganz gut, wenn es nur genug schaukelt. Wir hören Podcasts zur Ablenkung.
Abends kommt der Wind endlich wieder und bringt uns mit voll Power in den Hafen, wie wir meinen.
Es geht vorbei an richtig gefährlichen Klippen und an zahlreichen Untiefen.

Es ist kurz vor dem Fährhafen, als uns eine Fähre anhupt und möchte , dass wir ihr Platz machen. Da stellt Sigi fest, dass das Ruder nur noch lose dreht und nicht mehr mit den Ruderblättern verbunden scheint. Hinten hupt erneut die Fähre. Wir sind total erschrocken und uns zittern die Knie.

Unsere Morgana segelt „irgendeinen“ Kurs nicht aber dahin, wo wir wollen. Morganas Ziel ist eine Steinmole. Gut denke ich, da wird der Anker ja halten.
Sigrid aber will da nicht hin. Geschickt nutzt sie steuerlos den Schwell der Fähre für eine Wende und gibt uns Zeit..
Ich klettere unter Deck in den Maschinenraum und sehe sofort die lose Steuerstange und das Problem. Der Mechaniker Herkules, der uns ja schon mit dem Autopiloten viel Freude bereitete, hat ein Steuergelenk für seine Arbeiten gelöst und mit der alten Nylonstopmutter wieder befestigt. (Diese Muttern soll man immer nur einmal nehmen, da sie sich sonst lösen) im Eiltempo hake ich das Steuergelenk wieder ein und drehe die Schraube vorerst wieder fest. Das Ruder geht wieder. Etwa 50 Meter schrammen wir an der riesigen Fähre vorbei. Das hätte auch schief gehen können.

Abends sind wir von dem Schock noch sehr geschafft. Da hilft nur noch der Sundowner.
hankoblanko sagt:
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Matthi und Bini sagt:
Dorothea Storost Gauger sagt:
hankoblanko sagt:
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