Wir pfiffen aus dem letzten Loch

Es ist sooo heiß hier, sagt Sigrid bei jedem Telefonat mit Freunden. Das ist verständlich, denn über 40 Grad sind kein Pappenstiel. Erst recht nicht auf einer Werft, wo das Schiff an Land steht und kaum ein Wind weht.

Am 22.6.21 sehen wir unsere Morgana nach 9 Monaten wieder. Alles trocken, kein fieser Geruch, keine Mitbewohner, die wir verjagen müssen.
Zufrieden schlafen wir die erste Nacht an Bord.

Da die Werft Almira Shipyard außerhalb jeglicher Zivilisation liegt, haben wir uns am Flughafen ein Auto gemietet.

Jeweils morgens um 7 Uhr geht es an die Arbeit, denn dann sind es noch „kühle 26 Grad“. Die Wassertanks desinfizieren und spülen, Batteriewasser nachfüllen, vier neue Seeventiele einbauen lassen, das Großsegel wieder setzen, die Genua, neue AIS Elektronik einbauen und natürlich die Farbe auf das Unterwasserschiff. Unter Deck eine schlimme Baustelle. Es ist als ob man seinen Keller aufräumt und alles dazu ins Wohnzimmer schleppt.

Um 11-12 Uhr sind wir von der Hitze völlig fertig, steigen in unser Auto und lassen es uns gut gehen. Wir erkunden den Korinth Kanal, einen Salzwasser See und den schönen Ort Lutraki. Hier mieten wir uns für die heißesten Tage in einem Hotel ein.

Am Samstag bringen wir das Auto zurück zum Airport und besuchen Carolin und Syrtiris mit ihrem kleinen Johannes in Athen. Es ist für uns sehr schön in ihrer großen Wohnung ihr kleines Baby, gerade mal 40 Tage alt, zu sehen. Syrtiris kocht für uns alle leckeres Ratatouille und wir schwärmen von Carolins Workshops in Ida.
Zurück geht es mit Bus, Bahn und Taxi zur Werft.

Nach 5 Tagen Schwerstarbeit ist die Morgana fertig zum Stapellauf. Wir Motor-Segeln nach Aegina und legen uns dort an den Anker. Geschafft!