Mutterseelenallein

…. fühlen wir uns etwa in der Mitte zwischen Sardinien und Sizilien auf dem Meer. Das Telefon geht seit Stunden nicht mehr, ebenso das Internet. Man merkt jetzt erst, wie oft man dies und das einfach nachschaut. Gibts einen Kaufmann auf der kleinen Insel, die wir anlaufen werden? Wie hat Deutschland gespielt beim ersten Weltmeisterschaftsspiel?

Am Abend besucht uns 70 Seemeilen von Land ein Fregattvogel.

Aber dann kommt auch noch die Dunkelheit hinzu. Ich meine richtig dunkel, nicht wie in der Stadt. Eine sehr scharf gezeichnete, dünne Mondsichel geht am Horizont langsam unter. Übrig bleiben die Sterne und genau vor einem die totale Finsternis. Hier fühlt man sich in der Tat allein.

Im Schiff kracht und wummst es, wenn die Wellen es hin und her schmeißen, wie ein Spielzeug. Der Wind, der uns den Tag über so brav begleitet hat, ist fast eingeschlafen und jetzt stehen die Segel nicht mehr richtig.
Mit 2,4 Knoten schleichen wir dahin -wie ein Spaziergänger.
Nur die Seekarte verrät uns, dass es in der letzten Stunde etwa 2000m flacher geworden ist. Jetzt sind es nur noch 600m Tiefe statt vorher 2600m. Unter uns liegt also ein fettes Gebirge!

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