Nu geit dat los…

Der erste richtige Segeltag beginnt mit frischem Wind. Unsere Morgana segelt so schnell, dass wir ein Segel wegnehmen müssen, um nicht zu früh bei der Schwenkbrücke in Lefkas zu sein. Diese öffnet nämlich nur zur vollen Stunde. Wir tarieren unsere Geschwindigkeit aber perfekt aus und flutschen durch die Brücke. Meganisi ist unser Ziel – vorbei am geschäftigen Lefkas.

Diese Bucht auf Meganisi, die wir anpeilen, wird aber leider von noch nicht gepfändeten Oligarchen beansprucht.

Wir nehmen die nächste Bucht und schlafen dort wunderbar ruhig wie in einem Hotelbett.

Fast bleierne See…

Von Zakynthos zum Festland ist es ein langer Weg – bei fast bleiernere See. Nur ein Hauch zieht über uns weg und kühlt kaum. Der Gennacker und das Groß geben mit ihren 140 Quadratmetern ihr Letztes. 1,5 bis 2 Knoten sind das Resultat. Jeder leicht gehbehinderte Spaziergänger kann uns überholen. Doch wenn wir eines haben, dann ist es Zeit. Mehrere politische Podcasts bringen uns auf den neuesten Stand und auch Markus Lanz darf bissig mit seinen Gästen diskutieren. (Wir haben für €12,50 monatlich eine Flatrate)

Ich segel nur noch mit Gewitter…

…sagt Sigrid nach dem heutigen Erlebnis. Los ging es mit dem schwächsten Wind aller Zeiten. „wir können auch noch einen Tag bleiben“, vielleicht ist Morgen mehr Wind.
Ich setze mich durch und wir fahren.

Auf halber Strecke ziehen die Gewitterwolken deutlicher auf, als es im Lehrbuch steht. Noch glauben wir das Unwetter bleibt am Land hängen.

Dann geht es ganz schnell. Genua kleiner, 1. Reff rein und ab geht es. Neben und vor und hinter uns blitzt es. Man sieht direkt die Blitze ins Wasser schlagen. Morgana läuft über 8 Knoten. Geradezu unheimlich. Und das zu Ritas Geburtstag, wo sie so ne Angst vor Gewitter hat.

Klatschnass kommen wir nach 6 Stunden in Kiparissa an und werfen den Anker.

Es gibt Hühnchen Filet mit Porree und Abends den Film „Die Fetten Jahre sind vorbei“.