Fallböen

Wir haben uns mittlerweile am Peloponnes Ostende hoch gearbeitet und liegen vor der netten Stadt Ermioni. Die Stadt liegt sehr reizvoll an einem Hang. Ein Meer individueller roter Ziegeldächer und am höchsten Punkt eine Kirche. Hier gibt es ein Fischgeschäft und noch besser einen AB Foodmarket.

Doch unser kulinarisches Ziel muss warten. Noch liegen wir am Anker und die Fallboen fallen über uns her. Tatsächlich liegen wir nur am Rande des Meltemi, welcher hier mit 6-7 Windstärken wehen soll. Doch wir liegen wieder mal im Schutz eines hohen Gebirges und von dem fallen die Winde in Wellen von etwa 3 Minuten mit gewaltiger Macht herunter. Aus 6-7 wird in diesen Böen dann 8-9. Mit einem Getöse wie ein heranrauschender Güterzug werden wir jeweils überfallen, sodass die Morgana sich so auf die Seite legt, dass wir die Teetassen (später die Rotweingläser) festhalten müssen. Dann wieder fast Windstille, was einem bei 4-5Bf aber nur so vorkommt.
Schwimmen ist jetzt nicht möglich, eher eintauchen und sich an der Badeleiter festhalten. Dafür entfällt das Abtrocknen. Binnen Sekunden ist man im Wind sowieso trocken.

Wie es denen ergeht, die lieber im sicheren Hafen liegen wollen, beobachten wir den ganzen Tag. Viele Helfer werden benötigt, bis das Schiff vertäut am Kai liegt. Dann legen sie meistens nach kurzer Zeit wieder ab. Ein fürchterlicher Seegang reißt an den Tauen, dass man um seine Klampen fürchtet.

Am zweiten Tag können wir endlich von Bord und einkaufen. In die Bibliothek zu gehen lohnt für uns nicht wirklich, denn wir können kein Griechisch lesen.

Schwer bepackt kommen wir mit unseren Schätzen irgendwann wieder am Schiff an. Sigrid ist entschlossen, das Rezept des Schlachters auszuprobieren.

Wir sind immer wieder begeistert vom Einpackpapier der Schlachter.