Einen Hafen für Simone

So langsam aber sicher arbeiten wir uns nach Nordwesten hoch. Wir kreuzen gegen den mäßig bis frischen Wind an. In Loutraki Edipsou machen wir einen Einkaufsstop.

Mehrere Fischläden, eine „Bodega“ mit losem Wein, und zwei Supermärkte später kommen wir schwer bepackt am Beiboot und dann am Schiff an. Doch was haben wir für einen Fisch gekauft? Das erste Wort heißt Fresko, also frisch.

Am äußersten Nordwesten von Euböa, also der „Nase des Seepferdchens“, gibt es einen für Camper interessanten Platz. Wie auf einer Düneninsel sieht es hier aus. Tatsächlich wird wohl der kräftige Tidenstrom eine Menge Sand mit sich führen und diesen hier ablagern.

Wir ankern aber an der kleinen dem Kap vorgelagerten Insel Nisos Monolia. Tagsüber fahren zahlreiche Ausflugsboote zwischen dem Evia Kap und der Insel hin und her. Abends und vor allem morgens ist es für uns eine einsame Insel. Wir erkunden sie, können aber durch das dicke Gestrüpp kaum ins Innere vordringen.

Simone soll, so ist es geplant, in Lamia ankommen.
Wir segeln mit dem Schiff weit in den Maliakos Kolpos hinein. Es scheint, als ob hier nie ein Segelschiff segelt. In Stylios gibt es einen großen Hafen, einen Bahnhof und eine Busverbindung. Darauf fußt unsere Hoffnung.

Der Hafen ist, wie wir feststellen müssen, leider für Yachten ungeeignet. Weite Teile sind mit einem Stahlzaun gesperrt, andere Bereiche sind nur 50cm tief und der Rest der Kaimauer liegt voll mit Kleinsten verwahrlosten Fischerbooten. Wir ankern im riesigen Becken einfach in der Mitte.

Wann und wo kommt der Bus aus Lamia an und wann könnten wir damit fahren, um Simone abzuholen? Mit dieser einfachen Fragestellung verbringen wir den Tag an Land. Mit Englisch kommen wir hier kaum weiter. Die Schilder können wir nicht lesen. Einem Taxifahrer zeigen wir unsere Google Übersetzer Fragen, verstehen aber die griechische Antwort nicht. Die 25, die er auf dem Taschenrechner zeigt, ist wohl der Preis für das Taxi nach Lamia. Wenigstens was.

Am Sonntag Mittag kommt uns die Coastguard besuchen. Wir sollen mit den Port Authorities sprechen. Man dürfe hier nicht ankern. Genervt gehen wir Anker auf und verlegen uns nach Agia Marina. Bis hierhin wird Simone es schon schaffen.