Ein blinder Passagier!

Wir benötigen dringend wieder frische Lebensmittel und auch mal wieder Wasser. Die Stadt Gythio ist unser Ziel. Mit den üblichen Böen (35kn) legen wir mittags ab und segeln, dann mit frischem Wind, die 35 Seemeilen den Golf hinauf.

Vor dem Hafen gibt es eine kleine Insel, auf der -der Sage nach-Paris und Helena ihre erste gemeinsame Nacht verbrachten. Vor dieser werfen wir für die Nacht den Anker. Viele kleine goldene Lichter leuchten zu uns hinüber. Gegenüber die Stadt Gythio, die wir morgen erkunden werden.

Der englische 30 m Segler ist auch wieder da. Er scheint uns zu verfolgen. Sieht aus wie eine Jolle, aber auf den über 40 Meter hohen Mast wollte ich nicht steigen.

Der Hafen, den wir am Morgen anlaufen, ist ein Grauß.  Auf etwa 8 Plätzen, die für Yachten geeignet wären, liegen schwer runter gerockte kaputte Schiffe und das nicht nur seit gestern… Eingebrochen, als Müllplatz verwendet, zerfetzte Segel, noch nicht geborgen, eines hat das Bimini eingedrückt als wenn ein Meteorit darauf gefallen wäre.
Für uns bleibt nur der Kai der Großschiffahrt vor den Fischern.  An den riesigen Fendern müssen wir festmachen, weil es keine Poller gibt. Unsere Gangway können wir nicht verwenden, weil die Kaimauer viel zu hoch ist. Hinzu kommt, dass kräftige Wellen ungehindert in den Hafen laufen. (Wellenbrecher in Planung). Ein netter Fischer macht uns einen unterirdischen Schacht auf und leiht uns seinen 100m Schlauch. Zumindest gut schmeckendes Wasser.

Da wir nicht über die Kaimauer von Bord können, fahren wir einfach mit dem Beiboot nach Gythio, kaufen ein und gehen ins Museum.

Geschirr, Haushaltsgegenstände, Jagdgeräte und Einblicke in die Honigproduktion des Volkes der Mani können wir bewundern. Ein netter Grieche führt uns und erklärt alles genau. Bienen mögen ihre Waben lieber in kühle quadratische Mauern bauen. Mehrfach werden wir aufgefordert Marmor an zu fassen.

Der Stein ist kühler und wir können definitiv nichts kaputt machen.

Nun aber raus aus dem Hafen und wieder ab in den Süden. In der Bucht Skoutira treffen wir unsere Freunde Evi und Klaus wieder. Mit ihnen gehen wir im Fischrestaurant direkt am Meer essen. Wir gönnen uns zu Viert einen köstlichen Wolfsbarsch vom Grill.

Während wir weg sind muss sich dieser blinde Passagier an Bord geschlichen haben. Ihn entdecken wir erst, als der Anker bereits gelichtet ist. Also darf er die nächsten 25 Seemeilen mit.