Der Zahn der Zeit

Wir laufen als nächstes die kleine Stadt Methoni an. Sigrid liest aus ihrem unerschöpflichen Fundus von Büchern und Prospekten vor, während wir näher kommen. Methoni liegt an der Spitze des westlichen Fingers der Peloponnes und war schon immer ein wichtiger Zwischenstop für Handelsschiffe. Weiter liest sie, dass der Massentourismus hier bereits Einzug hält.

Prompt entdecken wir neben der vermeintlichen Burg ein riesiges langweiliges Hochhaus. „Das muss so ein dummes Hotel sein.“

Als wir näher kommen, entdecken wir, dass es sich um einen Teil der Burganlage handelt.

Wir ankern wieder mal in einem großen Naturhafen, der eigentlich eine Bucht ist.

Später besichtigen wir die riesige Anlage aus dem 13. Jahrhundert und sind beeindruckt. So stellte man sich als Kind eine Burg beim Ritterspiel vor. Ein schönes Tor schmückt den Eingang.

Ursprünglich errichteten die Venezianer das Kastell. Im Sommer 1500 fiel es nach langer Belagerung an die Türken, die dann gut 300 Jahre das Land beherrschten. Sie bauten auch den vorgelagerten als Türkischen Turm bezeichneten.

Im Inneren des Kastells finden wir eine riesige Fläche vor, die seit Jahren der Natur überlassen wurde. Gräser, wilder Knoblauch und Nachtkerzen haben große Flächen überwuchert.
Hat so die Landschaft von Griechenland früher ausgesehen?

Wir freuen uns sehr, dass wir (für €3,- Eintritt) auf dem ganzen Gelände herumstöbern dürfen. Nichts ist abgesperrt, oft geht es steil den Abgrund hinab. Hier haften weder Eltern noch Kinder.

Obwohl einst aus großen Natursteinen für die Ewigkeit errichtet, sind viele Bereiche baufällig und der Erhaltungsaufwand sicherlich immens.
Es nagt der Zahn der Zeit.