Esel mit Internet

Wer will schon am Hitzekollaps sterben. Wir verlassen Hydra, den Hafen mit so vielen Erwartungen und so großen Enttäuschungen, noch am Nachmittag. Keinesfalls wollen wir die ganze Nacht über von Wassertaxen geschüttelt und von Musik berieselt werden.

Auf dem Weg zur unbewohnten Insel Dokos schreibe ich schnell Andreas, dass er uns eventuell nicht erreichen kann. Doch als wir da sind stellen wir fest, dass selbst hier die Ziegen und die Esel, die sich am Strand sammeln, LTE Internet haben.

Am Wochenende sammeln sich in dieser beschaulichen Eselsbucht immer mehr Schiffe. Viele kleine Boote mit Griechen aber auch riesige Monsterschiffe kommen uns besuchen. Die Monsterschiffe googeln wir, staunen über deren Größe, machen uns Gedanken, wie man einen 45600 Liter Dieseltank befüllt und schauen frecherweise (dank Google) in ihre Schlafzimmer.
Ich bin sicher, mit dem Verkauf aller Schiffe aus dieser Bucht wäre der Bremer Haushalt saniert.

Welch Welten liegen zwischen diesen Bildern. Jeden Morgen kommt der Fischer mit seiner Frau, stellt Netze auf und holt sie irgendwann wieder ein. Sie scheinen sich um niemanden zu kümmern, füttern die Esel und pumpen frisches Wasser in deren Wannen.