Ab in den Urlaub

Wir sind in Eritrea – NEIN in Eretria! Nicht nur das Rechtschreibprogramm sondern auch das eigene Gehirn möchten den Namen dieses schönen Ortes verändern. Wir sind auf Euböa, nicht in Afrika.

Wir ankern vor der sogenannten Trauminsel.
Wir lesen, dass die Türken 1822 auf der Insel Psara, die wir 2019 besuchten, einen Großteil der Bevölkerung ausrotteten, weil diese sich gegen die türkische Besatzung wehrte. Nur Wenige überlebten und flohen nach Euböa. Hier in Eretria ließen sie sich nieder, weshalb die Stadt auch lange Neo Psara hieß.
Erwartet uns auf der Trauminsel also eine alte Siedlung?

In einem kleinen Fischerhafen legen wir mit unserem Dingy an.

Nichts ist mehr von der Besiedlung der Psara Einwohner zu sehen.

Die Insel scheint bis auf die paar Fischer verlassen. Einen Fischer oder eine Fischerin ertappen wir beim Fang.

Heute ist Eretria ein beliebter Urlaubsort der Griechen und eine Station für die nach Norden ziehenden Yachten meistens nur für eine Nacht. Wir hingegen machen hier erst mal 7 Tage Urlaub, lassen die Maschine aus, die Segel unten und die Beine baumeln. Es wird jeden Tag heißer und windstiller (38 Grad).

Zwei Fähren laufen alle 30 Minuten ein und aus. Die Fährfahrt zum Festland kostet € 3,-
Wir lernen die beiden Fähren am Motorklang, ja dann am Wellengang zu unterscheiden. Es klappt nicht schlecht. Ist es die weiße oder die rote Fähre ?

Tagsüber betätigt sich Sigrid kreativ. Ein Lichttisch zum durchpauschen der vorgezeichneten Motive ist schnell gebaut.

Eine Rotalge, die Sigrid am Ufer fotografiert, muss für eine Decke herhalten.

Um ehrlich zu sein hatten wir von Eretria vorher nie etwas gehört. Doch welche Überraschung. Es gibt die Stadt seit tausenden von Jahren. Die Reste desTempels, eines Amphitheater, Badeanlagen, schöne Mosaike und Wohnhäuser zeugen noch heute davon.

Wir besuchen ein Museum mit vielen Funden aus dieser Gegend. Wie hat dieses Glas es 3000 Jahre geschafft heil zu bleiben ?

Besonders fasziniert uns das Model des Tempelbaus. Die kleinen Figuren haben so viel Ausdruckskraft und die gezeigten Arbeiten, welche die Handwerker ausführen, lassen uns die Mühe aber auch die fortschrittliche Technik erahnen, die hier angewandt wurde.Endlich können wir uns den Bau solch riesiger Tempel vorstellen, die ja zum Teil bis heute zu besichtigen sind.

Leider sind zum Wochenende hin die Nächte auch so heiß. Das Thermometer geht nicht unter 27 Grad. Dazu bedroht uns die Diskomusik aus den zahlreichen Tavernen am Strand, obwohl wir einen halben Kilometer entfernt ankern. Als dann auch noch knall blaue Laserstrahlen in der Nacht für Irritation sorgen, ist an Schlaf nicht mehr zu denken.

Gänzlich ausgelassen werden in Eretria die Leute am 24.7.22.
Es ist das Fest der wiedererlangten Demokratie. Auf der Bühne wird in traditioneller Kleidung getanzt. Vor der Bühne macht jede und jeder mit wer will. Es scheinen aber eher die betuchteren Bürger der Stadt zu sein. Was auffällt: Jung und Alt macht mit.

Abends spät, zurück am Schiff bekommen wir ein Feuerwerk spendiert und die Fähre dreht vor Freude minutenlang Kreise.